Zu Besuch in Lwala (Kenia)

Wie es dazu kam:

Meine Schwiegermutter engagierte sich schon sehr viele Jahre für Nyota e.V.. Sie erzählte immer mit so viel Begeisterung von dem Projekt und so nahm alles seinen Lauf. Mein Mann und ich übernahmen eine Patenschaft und halfen bei Festen und Veranstaltungen. Wir wollten noch mehr für die Kinder tun und diese persönlich kennenlernen. So planten wir unsere einmonatige Reise und sammelten Kinderspielzeug, Bastelmaterial und Klamotten. Ende November flogen wir nach Nairobi.


Was uns erwartete:

Nach sehr holpriger und 10 stündiger Autofahrt von Nairobi nach Lwala kamen wir endlich im kenianischem Hochland an. Erstaunlicherweiße sah es aus wie im Odenwald, nur mit roter Erde.Die Kita lag geschützt und ummauert mitten im Grünen. Unter der Woche wurden die Kinder in der Kita ernährt, medizinisch Versorgt und sie wurden auf die Schule vorbereitet.

Täglich wurden wir von den Kindern stürmisch begrüßt und sie freuten sich sehr über die mitgebrachten Spielsachen. Die Erziehrinnen zeigten sich dankbar für die mitgebrachten Lehrmittel und setzten diese gleich im Unterricht ein.


Aus ergotherapeutischer Sicht:

Besonders beeindruckt hat mich bei unserem Besuch, die Tatsache wie glücklich, freundlich, offen und aufgeweckt die Kinder waren. Bedenkt man die schweren Umstände, Lebensbedingungen, traumatischen Erfahrungen und die große Armut waren sie durchweg dankbar. Die Kinder schenkten sich untereinander so viel Freude und selbst wenn man nicht die gleiche Sprache sprach, konnte man erkennen wie stark die Bindung untereinander war.

 

Als Therapeutin viel mir natürlich auf, dass manche Probleme in der Stifthaltung hatten, beim malen,basteln und in der visuellen Wahrnehmung. Das lag natürlich an dem Umfeld und der Armut die diese Halbwaisen oder Vollwaisen betraf. Schulmaterial, Bastelmaterial oder Hygienemittel waren im Verhältnis zum Einkommen enorm teuer.

 

Auf der anderen Seite waren die Kinder in ihrer Sprachentwicklung (meist Dreisprachig), motorischen Ausdauer, Körperspannung und Körperhaltung, Koordination und Balance sehr gut entwickelt. Sie konnten ohne unruhig zu werden eine lange Zeit auf der Stelle stehen. Die Kinder waren sehr kreativ und bastelten sich ihre eigenen Spielsachen. Sie konnten sehr aufmerksam zu hören. Wenn jemand eine Geschichte erzählte, war es für sie wie fern zu sehen.

 

Der Aufenthalt in Kenia war eine Bereicherung für mich persönlich und für meine Arbeit. Mir wurde einmal mehr klar, wie gut es uns geht und dass materieller Überfluss nicht dazu beiträgt, dass sich ein Kind beispielsweise prächtig entwickelt. Die Interaktion und das Mit- und Füreinander sind viel wichtiger. Kinder können sich dann positiv entwickeln, wenn sie wissen, dass sie akzeptiert werden und sich jemand für ihre Belange interessiert.

 

https://www.nyota-ev.de/